Zentrale Steuerung der gesamten Supply Chain über mehr als 40 Online-Shops und 5 spezialisierte Logistikstandorte.
Die Internetstores GmbH ist Europas führender digitaler Fachhändler für Bike und Outdoor. In 15 Ländern betreibt das Unternehmen 40 Online-Shops, darunter fahrrad.de, Bikester, Probikeshop, Campz und Addnature. Dazu kommen acht Full Service-Stores in Deutschland, Schweden und Frankreich.
Internetstores-Kunden können unter 130.000 Produkten (und 1000 Marken) wählen, die aus den Logistikzentren des Unternehmens direkt zum Kunden gesendet werden. Größter Erfolg in der jüngsten Zeit: Seit Dezember 2021 werden die Aktien des Mutterkonzerns, der österreichischen Signa Sports United, an der New Yorker Börse gehandelt.
In Deutschland hat die Internetstores GmbH mehrere Versandlager, die entweder vom Unternehmen selbst oder von verschiedenen 3PL-Dienstleistern wie Rhenus und Brinkmann System Logistik betrieben werden – ähnlich komplizierte Voraussetzungen also wie auch beim TradeLink-Kunden SportScheck.
Die einzelnen Standorte sind darüber hinaus auf unterschiedliche Warengruppen spezialisiert, die wiederum zum Teil voneinander abhängig sind. Das alles macht die Logistik von Internetstores insgesamt sehr komplex, weshalb das zentrale Supply Chain Management eine Plattform brauchte, die auf der einen Seite alle Lieferpartner der über 1000 Marken koordinieren konnte und auf der anderen Seite die Warenströme zwischen den spezialisierten Lägern und Online-Shops transparent steuerbar macht.
Tilo Hergarten
Head Marketing & Digitalization | Emons
"Es handelt sich um eine notwendige Zusammenarbeit zwischen traditionellen und neuen Unternehmen in der Logistikbranche und darüber hinaus. Dieser kollaborative Ansatz vereint viele Vorteile und verspricht die datenbasierte Weiterentwicklung von Produkten und Services auf beiden Seiten."
Der erste, operative Fokus lag bei der Einführung der TradeLink Plattform an zwei unterschiedlichen Standorten. Hier wurden die beiden Lagerstandorte in Markgröningen und Thurnau auserkoren. Beide Standorte sind typische Multi-User-Warehouses, allerdings mit prozessual unterschiedlichen Ausgangslagen. Markgröningen hatte bereits eine bestehende Avisierungspflicht für alle Lieferanten, während Thurnau als neuer Standort ohne Avisierungsprozess operierte.
Der Start mit diesen beiden Standorten kombinierte unterschiedliche Vorteile. Jede lokale Lagerlogistik besitzt ihre eigenen Prozesse und Eigenheiten, somit forcierte man die unmittelbare Vergleichbarkeit in einer komplexeren Ausgangslage. Man schaffte neben dem gemeinsamen Nenner die Bemessensgrundlage für das Erkennen des Mehrwertes. Zum anderen reduzierte Emons damit die operativen Kosten für die Projektleitung.
Unter der Leitung von Julian Bausch, Logistikleiter Markgröningen, wurde die Plattform-Lösung an beiden Standorten eingeführt. Im ersten Schritt begannen wir mit der Einrichtung des Standorts und legten Nutzeraccounts an. Dies kann innerhalb von 24 Stunden realisiert werden und legt den Grundstein für einen erfolgreichen Roll-Out.
Im ersten gemeinsamen Workshop startenden wir eine gemeinsame Zieldefinition und einen Erfolgsplan zu definieren. Dabei legten wir die wichtigsten Lieferpartner der Mandanten fest und vereinbarten eine feste Deadline, bis zu der diese live sein sollen. Die operativen Ziele umfassten unter anderem die Steigerung der Anzahl vor Anlieferung vorliegender Dokumente um 40% bis Juni 2023, die Halbierung der LKW-Wartezeiten bis April 2023 und die Reduktion der Spitzen bei Anlieferungen.
Im zweiten Schritt konzentrierten wir uns auf die interne Adaption. In einem einstündigen Training mit allen wichtigen operativen Mitarbeitern wurde allen Beteiligten die Plattform und deren einfache Nutzung vorgestellt. Dieses wurde aufgezeichnet, um es später innerhalb der Organisation zu teilen. Die Hauptnutzer übernahmen zudem die Rolle von Trainern, um das Wissen intern weiterzugeben.
Im dritten Schritt erstellten wir einen Kommunikationsplan für das gemeinsame Partner-Onboarding ab der zweiten Woche. Es wurde eine verantwortliche Person pro Standort für den Roll-Out benannt und mit TradeLink wurden Prozesse und Meilensteine abgestimmt. Die 20 wichtigsten Partner wurden innerhalb von 2 Wochen eingeladen. Die Vorlagen für die Ansprache wurden personalisiert und verschickt, gefolgt von den entsprechenden Einladungen. In einem regelmäßigen Check-In überwachten wir den Erfolg der Einladungen.
Mit dem zügigen Partner-Go-Live konnte die Plattform ab der 4. Woche bereits mit den wichtigsten Lieferpartnern problemlos operativ genutzt. Offene Themen und Beobachtungen werden von nun an in regelmäßigen Check-Ins besprochen bis wir in die Routine-Phase kommen, bei der alle 3-6 Monate ein Abgleich mit der initialen Zielsetzung folgt und neue Ziele definiert werden
Julian Bausch
Logistikleiter Markgröningen | Emons
"Dank der Unterstützung der Projektbeteiligten aus Thurnau und Markgröningen, den involvierten Lieferpartnern sowie dem TradeLink Team, allen voran Lucian Berkmüller, waren wir dem definierten Erfolgsplan immer einen Schritt voraus. Dadurch konnten wir in Rekordzeit erstmalig eine Lösung zur Lieferabstimmung an unserem Standort in Thurnau implementieren und im Logistikzentrum Markgröningen frühzeitig das bis dato genutzte Tool vollständig durch TradeLink ablösen."
Mit der erfolgreichen und effizienten Projektführung konnten in Markgröningen in weniger als 8 Wochen alle relevanten Lieferpartner auf die TradeLink-Plattform aufgeschaltet werden. Dies führte bereits zügig zur gewünschten Reduzierung interner Nachfragen rund um Lieferinformationen und der Bearbeitungszeit je Warenein- und -ausgang.
In Thurnau wurden trotz fehlender Avisierungsprozesse in der gleichen Zeit ebenfalls alle relevanten Lieferpartner aufgeschalten. Zudem wurde erstmals eine erfolgreiche Avisierungsregelung für Lieferpartner eingeführt, wodurch die Kapazitätsauslastung verbessert und Lieferspitzen geglättet werden konnten.
Danny Paulik
Logistikleiter Thurnau | Emons
"Schon im ersten Workshop spürte man, dass alle Beteiligten in die gleiche Richtung wollten. TradeLink und Emons profitierten vom Know-Hows und dem Praxisbezug des jeweiligen Partners. Dies war letztendlich auch die Basis für die zügige Umsetzung.
Trotz steigendem Auftragsvolumen am Standort konnten die Wartezeiten je Rampenkontakt deutlich minimiert und die Prozesse verschlankt werden. Die einfache Anwendung des Tools über die praktisch gesamte Transportkette hinweg stieß auf eine sehr hohe Akzeptanz bei Lieferanten, Frachtführern und unseren Kunden."
Die Implementierung der TradeLink-Plattform ermöglichte auch eine Echtzeit-Einsicht in die aktuelle Anliefer-, Hof-, und Rampensituation sowie eine erhöhte Verfügbarkeit von digitalen Lieferdokumenten bereits vor der Anlieferung.
Das Tracking und Reporting der Lieferqualität wurde verbessert und die Bearbeitungszeit im Wareneingang und -ausgang konnte um 30 Minuten pro Tag pro Standort reduziert werden. Neben der operativen Verbesserung konnten auch mehr als 10 Potentiale zur Verbesserung der Abstimmung in den Logistikzentren identifiziert werden, wovon ein Potential bereits auf der TradeLink Plattform umgesetzt wurde.
Am Standort Thurnau folgt nun der Partner-Roll-Out für die Emons-Kunden in Halle B. Ein wichtiger Schritt dabei ist die Einführung eines verpflichtenden Dokumentenuploads für alle Partner vor der tatsächlichen Avisierung. Dadurch wird es gelingen vorab die Transparenz holistisch zu erhöhen und wertvolle Zeitersparnisse in der Arbeitsvorbereitung zu erzielen. Außerdem wird man jetzt in der Lage sein wichtige Kennzahlen wie die Messung und Optimierung der Bearbeitungszeit im Wareneingang für jede Lieferung zu messen und zu vergleichen.
Am Standort Markgröningen stehen das Onboarding der Mandanten im Mittelpunkt. Diese erhalten eine eigene Ansicht für die Transparenz auf die Warenein- und Warenausgänge am ausgelagerten Logistikstandort. Auch hier werden fortan erstmals wichtige Kennzahlen wie die genannte Bearbeitungszeit im Wareneingang gemessen und optimiert.
Sobald das Leergutmanagement auf der TradeLink Plattform verfügbar ist, planen wir auch diesen Prozess digital zu vereinfachen und zu automatisieren.
Der erfolgreiche Roll-Out an den ersten beiden Standorten kann verbucht werden als erfolgreicher erster Schritt in Richtung einer einheitlichen Toolbox und Weg zu strukturierten Logistikdaten rund um Lieferbewegungen bei Emons. Neben der Optierung und Abdeckung weiterer Anwendungsfälle an beiden Pilotstandorten ist ein zügiger Roll-Out an den weiteren Emons-Standorten geplant.
Dass die Zusammenarbeit nicht am Lager enden muss, zeigte unter anderem das umfangreichen Doppelinterview mit der DVZ im April 2023, das thematisierte wie Logistiker und Startups zusammenarbeiten können ohne sich gegenzeitig zu bedrohen. Vielmehr freuten wir uns über den gemeinsamen Panel-Auftritt auf dem Emons Demo Days im gleichen Monat in Köln.
Nach wie vor lebt die Initiative von regelmäßigem Austausch und Workshops beider Seiten, um aufbauend auf dem Erreichten, weitere, gegenseitige Potentiale zu erkennen und zu fördern. Dabei unterstützen wir uns nicht nur bei der Ideenfindung, sondern auch bei der Umsetzung durch den gezielten Informationsaustausch.
Zunächst wurde TradeLink im April 2021 am Standort Esslingen ausgerollt um dort die Hofprozesse im Wareneingang zu optimieren. Hier werden vor allem Kleinteile auf Paletten an drei Rampen angeliefert. Diese wurde bislang aufwendig per Telefon, E-Mail und Google Kalender avisiert. In der Vergangenheit kam es bei der Warenanlieferung durch mangelnde Ortskenntnis der Fahrer oder schlechtes Zeitmanagement oft zu Engpässen in der Lieferkette und zu Staus auf dem Hof.
Durch den Einsatz von TradeLink konnten die Hofprozesse auf einer zentralen Plattform schnell geordnet und optimiert werden. Ab Mai konnten innerhalb weniger Wochen die 10 Hauptspediteure, die über 80% des Transportvolumens durchführen, bereits über TradeLink buchen. Ab Oktober waren schließlich alle Lieferpartner und der Warenausgang auf der Plattform.
„Das Feedback der Lieferpartner zur Benutzerfreundlichkeit von TradeLink war sehr positiv. Das hat den Rollout in Esslingen sehr effizient gemacht.”, weiß Frederik Mann, Product Success Manager bei TradeLink. „Die Anbindung der Lieferpartner konnte in weniger als einem Monat komplett durchgeführt werden.“
Während die Erfolge in Esslingen bereits die operativen Prozesse deutlich effizienter machten, zeigten sich die wahren Potenziale erst, als TradeLink auch an den anderen Logistik-Standorten ausgerollt wurde.
Nach der erfolgreichen Implementierung in Esslingen beschloss das zentrale Supply Chain Management, TradeLink auch an allen anderen Lagerstandorten zu implementieren. Zum einen sollten dort die Hofprozesse jedes einzelnen Standorts wie in Esslingen optimiert werden, zum Anderen soll TradeLink aber auch für die Vernetzung zwischen den Standorten zum Einsatz kommen um alle Warenströme zentral managen zu können und die Versorgung der über 40 Online-Shops sicherzustellen.
So wurde im November 2021 das Internetstores-eigene Lager in Untertürkheim und die von Brinkmann System Logistik betriebenen Lager in Holdorf und Gehrde an TradeLink angebunden. Auch hier sorgte die intuitive Bedienung der Plattform dafür, dass sowohl die Lieferanten sehr schnell auf der Plattform aktiv wurden als auch die Mitarbeiter bei Brinkmann an den beiden Standorten in Holdorf und Gehrde.
Schließlich startete im Januar 2022 der Rollout für den fünften gemeinsamen Standort: ein neues Lager von Internetstores in Hockenheim, das von Rhenus Warehousing Solutions betrieben wird. Stets dabei: das kompetente Product-Success-Team von TradeLink.
Bereits kurz nach dem Rollout in den Standorten wurden sehr schnell deutliche Verbesserungen in den administrativen und operativen Prozessen sichtbar. Mittlerweile ist die Koordination an allen Standorten vollständig automatisiert. Abstimmungen per E-Mail, Telefon und Google Kalender gehören der Vergangenheit an. Das hat vor allem in der administrativen Standortlogistik enorme Kostenvorteile und schont knappe personelle Ressourcen.
Die daraus resultierende verbesserte Datenqualität sorgt weiterhin für enorme Effizienzgewinne in der operativen Logistik. Dadurch dass Anlieferspitzen geglättet werden und Lieferdokumente bereits im Vorfeld digital vorliegen, wurden die operativen Prozesse im Wareneingang um 30% effizienter gestaltet. Einige Prozessschritte, wie etwa das nervige Suchen einer passenden Rampe entfallen sogar komplett.
Der größte Vorteil ergibt sich jedoch im Supply Chain Management durch die vollständige Transparenz der Anlieferungen über alle Standorte hinweg. Gerade weil Internetstores in den einzelnen Standorten sehr spezifische Warengruppen lagert, ist es sehr wichtig, dass das zentrale SCM einen akkuraten Überblick über den aktuellen Stand aller Anlieferungen hat, um so zeitnah reagieren zu können.
Dadurch dass alle Informationen zentral auf einer Plattform in Echtzeit abrufbar sind, fällt auch der interne Abstimmungsaufwand zwischen den Logistikern am Standort, SCM, Einkauf und Vertrieb weg. Jeder kann zu jeder Zeit auf den aktuellen Status eines Transportes zugreifen.
Somit ist die Basis für eine erfolgreiche Expansion in neue Märkte, weitere Onlineshops und schließlich auch weitere Logistikstandorte geschaffen. Mit TradeLink hat Internetstores nun eine zentrale Plattform, mit der das Supply Chain Management Team die komplexen Lieferketten genau so intuitiv und digital managen kann, wie die Software der über 40 Onlineshops.
Internetstores befindet sich seit Jahren auf Wachstumskurs was auch durch den Börsengang des Mutterkonzerns Signa Sports United bekräftigt wird.
Die durchdachte Strategie des Unternehmens scheint aufzugehen: Internetstores will für Kunden und Marken in Sachen Bike und Outdoor der Partner sein, dem das meiste Vertrauen entgegengebracht wird.
Das stellt in Zeiten des boomenden Internethandels natürlich auch sämtliche Logistikprozesse von Internetstores vor Herausforderungen, zum Beispiel durch den künftigen Einsatz von Multi-HUBs zur schnelleren und effizienteren Verteilung von Warenströmen.
Auch in Zukunft kann TradeLink hier eine effiziente und intelligente Logistik unterstützen, da die Vernetzung zwischen den einzelnen Standorten noch komplexer und wichtiger wird. Unterstützen sollen hier vor allem eine Schnittstelle zu ERP und WMS Systemen und auch die Datenströme effizienter zu gestalten. TradeLink ist stolz darauf, Internetstores auf seiner Reise in die Zukunft zu begleiten!
In einem kurzen Gespräch finden wir gemeinsam heraus, ob wir Sie bei Ihren Herausforderungen unterstützen können.