SUCCESS STORY

SportScheck

Mit 34 Filialen in Deutschland + Online-Shop ist Sportscheck der führende Sportartikel-Händler in Deutschland.

34
Stores + eCommerce
2000+
FTE
400+
Lieferanten

Logistik und Herausforderungen

Mit 34 Filialen im Deutschland und einem erfolgreichen Online-Shop ist Sportscheck der führende Sportartikel-Händler in Deutschland. Das Unternehmen hat rund 400 Lieferanten für seine ~35000 Artikel von über 500 verschiedenen Marken. Die Logistik der 2 Millionen Lieferungen an Endkunden pro Jahr und die Versorgung aller 34 Filialen ist komplett an den 3PL Dienstleister Fiege ausgelagert.

Diese Dreiecksbeziehung stellten Sportscheck und Fiege vor einige operative und strategische Herausforderungen. Abteilungen wie Einkauf oder Vertrieb hatten bei SportScheck nur über eine Excel-Tabelle Zugriff auf aktuelle Wareneingänge, welche nur einmal am Tag aktualisiert wurde.

Das macht eine akkurate Planung über die Verfügbarkeit wichtiger Artikel für den Omni-Channel Händler Sportscheck sehr komplex bis unmöglich. Dabei sind for allem strategische Kennzahlen wie das Tracking der Liefertreue für SportScheck von kritischer Bedeutung.

Auf der anderen Seite bedeutete das für Fiege, dass sie keinerlei Informationen hatten, wann LKWs ankommen, es waren keine Lieferscheine verfügbar, da diese Informationen nur zwischen SportScheck und ihren Lieferanten via ERP System, nicht aber mit dem Kontraktlogistiker Fiege ausgetauscht wurden.

Aber auch im operativen Geschäft verbargen sich große Potenziale. Vor der Implementierung von TradeLink stellten SportScheck's Lieferanten ihre Anfragen direkt an Fiege um ein Zeitfenster für Ihre Anlieferungen zu bekommen, meist per E-Mail oder Telefon. Diese wurden dann in einem "E-Mail-PingPong" finalisiert, je nach dem ob das vorgeschlagene Zeitfenster für den Lieferanten einhaltbar war, oder nicht.

Tilo Hergarten

Head Marketing & Digitalization | Emons

"Es handelt sich um eine notwendige Zusammenarbeit zwischen traditionellen und neuen Unternehmen in der Logistikbranche und darüber hinaus. Dieser kollaborative Ansatz vereint viele Vorteile und verspricht die datenbasierte Weiterentwicklung von Produkten und Services auf beiden Seiten."

Gemeinsam zur operativen Exzellenz

Der erste, operative Fokus lag bei der Einführung der TradeLink Plattform an zwei unterschiedlichen Standorten. Hier wurden die beiden Lagerstandorte in Markgröningen und Thurnau auserkoren. Beide Standorte sind typische Multi-User-Warehouses, allerdings mit prozessual unterschiedlichen Ausgangslagen. Markgröningen hatte bereits eine bestehende Avisierungspflicht für alle Lieferanten, während Thurnau als neuer Standort ohne Avisierungsprozess operierte.

Der Start mit diesen beiden Standorten kombinierte unterschiedliche Vorteile. Jede lokale Lagerlogistik besitzt ihre eigenen Prozesse und Eigenheiten, somit forcierte man die unmittelbare Vergleichbarkeit in einer komplexeren Ausgangslage. Man schaffte neben dem gemeinsamen Nenner die Bemessensgrundlage für das Erkennen des Mehrwertes. Zum anderen reduzierte Emons damit die operativen Kosten für die Projektleitung.

Mit effizientem Projekt-Management zu schnellen Ergebnissen

Unter der Leitung von Julian Bausch, Logistikleiter Markgröningen, wurde die Plattform-Lösung an beiden Standorten eingeführt. Im ersten Schritt begannen wir mit der Einrichtung des Standorts und legten Nutzeraccounts an. Dies kann innerhalb von 24 Stunden realisiert werden und legt den Grundstein für einen erfolgreichen Roll-Out.

Im ersten gemeinsamen Workshop startenden wir eine gemeinsame Zieldefinition und einen Erfolgsplan zu definieren. Dabei legten wir die wichtigsten Lieferpartner der Mandanten fest und vereinbarten eine feste Deadline, bis zu der diese live sein sollen. Die operativen Ziele umfassten unter anderem die Steigerung der Anzahl vor Anlieferung vorliegender Dokumente um 40% bis Juni 2023, die Halbierung der LKW-Wartezeiten bis April 2023 und die Reduktion der Spitzen bei Anlieferungen.

Im zweiten Schritt konzentrierten wir uns auf die interne Adaption. In einem einstündigen Training mit allen wichtigen operativen Mitarbeitern wurde allen Beteiligten die Plattform und deren einfache Nutzung vorgestellt. Dieses wurde aufgezeichnet, um es später innerhalb der Organisation zu teilen. Die Hauptnutzer übernahmen zudem die Rolle von Trainern, um das Wissen intern weiterzugeben.

Im dritten Schritt erstellten wir einen Kommunikationsplan für das gemeinsame Partner-Onboarding ab der zweiten Woche. Es wurde eine verantwortliche Person pro Standort für den Roll-Out benannt und mit TradeLink wurden Prozesse und Meilensteine abgestimmt. Die 20 wichtigsten Partner wurden innerhalb von 2 Wochen eingeladen. Die Vorlagen für die Ansprache wurden personalisiert und verschickt, gefolgt von den entsprechenden Einladungen. In einem regelmäßigen Check-In überwachten wir den Erfolg der Einladungen.

Projekt Plan für Emons Thurnau

Mit dem zügigen Partner-Go-Live konnte die Plattform ab der 4. Woche bereits mit den wichtigsten Lieferpartnern problemlos operativ genutzt. Offene Themen und Beobachtungen werden von nun an in regelmäßigen Check-Ins besprochen bis wir in die Routine-Phase kommen, bei der alle 3-6 Monate ein Abgleich mit der initialen Zielsetzung folgt und neue Ziele definiert werden

Julian Bausch

Logistikleiter Markgröningen | Emons

"Dank der Unterstützung der Projektbeteiligten aus Thurnau und Markgröningen, den involvierten Lieferpartnern sowie dem TradeLink Team, allen voran Lucian Berkmüller, waren wir dem definierten Erfolgsplan immer einen Schritt voraus. Dadurch konnten wir in Rekordzeit erstmalig eine Lösung zur Lieferabstimmung an unserem Standort in Thurnau implementieren und im Logistikzentrum Markgröningen frühzeitig das bis dato genutzte Tool vollständig durch TradeLink ablösen."

Spürbare Effekte nach wenigen Wochen

Mit der erfolgreichen und effizienten Projektführung konnten in Markgröningen in weniger als 8 Wochen alle relevanten Lieferpartner auf die TradeLink-Plattform aufgeschaltet werden. Dies führte bereits zügig zur gewünschten Reduzierung interner Nachfragen rund um Lieferinformationen und der Bearbeitungszeit je Warenein- und -ausgang.  

In Thurnau wurden trotz fehlender Avisierungsprozesse in der gleichen Zeit ebenfalls alle relevanten Lieferpartner aufgeschalten. Zudem wurde erstmals eine erfolgreiche Avisierungsregelung für Lieferpartner eingeführt, wodurch die Kapazitätsauslastung verbessert und Lieferspitzen geglättet werden konnten.

Danny Paulik

Logistikleiter Thurnau | Emons

"Schon im ersten Workshop spürte man, dass alle Beteiligten in die gleiche Richtung wollten. TradeLink und Emons profitierten vom Know-Hows und dem Praxisbezug des jeweiligen Partners. Dies war letztendlich auch die Basis für die zügige Umsetzung.  

Trotz steigendem Auftragsvolumen am Standort konnten die Wartezeiten je Rampenkontakt deutlich minimiert und die Prozesse verschlankt werden. Die einfache Anwendung des Tools über die praktisch gesamte Transportkette hinweg stieß auf eine sehr hohe Akzeptanz bei Lieferanten, Frachtführern und unseren Kunden."

Die Implementierung der TradeLink-Plattform ermöglichte auch eine Echtzeit-Einsicht in die aktuelle Anliefer-, Hof-, und Rampensituation sowie eine erhöhte Verfügbarkeit von digitalen Lieferdokumenten bereits vor der Anlieferung.

Das Tracking und Reporting der Lieferqualität wurde verbessert und die Bearbeitungszeit im Wareneingang und -ausgang konnte um 30 Minuten pro Tag pro Standort reduziert werden. Neben der operativen Verbesserung konnten auch mehr als 10 Potentiale zur Verbesserung der Abstimmung in den Logistikzentren identifiziert werden, wovon ein Potential bereits auf der TradeLink Plattform umgesetzt wurde.

Nächste Schritte

Am Standort Thurnau folgt nun der Partner-Roll-Out für die Emons-Kunden in Halle B. Ein wichtiger Schritt dabei ist die Einführung eines verpflichtenden Dokumentenuploads für alle Partner vor der tatsächlichen Avisierung. Dadurch wird es gelingen vorab die Transparenz holistisch zu erhöhen und wertvolle Zeitersparnisse in der Arbeitsvorbereitung zu erzielen. Außerdem wird man jetzt in der Lage sein wichtige Kennzahlen wie die Messung und Optimierung der Bearbeitungszeit im Wareneingang für jede Lieferung zu messen und zu vergleichen.

Am Standort Markgröningen stehen das Onboarding der Mandanten im Mittelpunkt. Diese erhalten eine eigene Ansicht für die Transparenz auf die Warenein- und Warenausgänge am ausgelagerten Logistikstandort. Auch hier werden fortan erstmals wichtige Kennzahlen wie die genannte Bearbeitungszeit im Wareneingang gemessen und optimiert.  

Sobald das Leergutmanagement auf der TradeLink Plattform verfügbar ist, planen wir auch diesen Prozess digital zu vereinfachen und zu automatisieren.

Der erfolgreiche Roll-Out an den ersten beiden Standorten kann verbucht werden als erfolgreicher erster Schritt in Richtung einer einheitlichen Toolbox und Weg zu strukturierten Logistikdaten rund um Lieferbewegungen bei Emons. Neben der Optierung und Abdeckung weiterer Anwendungsfälle an beiden Pilotstandorten ist ein zügiger Roll-Out an den weiteren Emons-Standorten geplant.  

Abseits der Lagerlogistik

Dass die Zusammenarbeit nicht am Lager enden muss, zeigte unter anderem das umfangreichen Doppelinterview mit der DVZ im April 2023, das thematisierte wie Logistiker und Startups zusammenarbeiten können ohne sich gegenzeitig zu bedrohen. Vielmehr freuten wir uns über den gemeinsamen Panel-Auftritt auf dem Emons Demo Days im gleichen Monat in Köln.

Nach wie vor lebt die Initiative von regelmäßigem Austausch und Workshops beider Seiten, um aufbauend auf dem Erreichten, weitere, gegenseitige Potentiale zu erkennen und zu fördern. Dabei unterstützen wir uns nicht nur bei der Ideenfindung, sondern auch bei der Umsetzung durch den gezielten Informationsaustausch.

Panel-Diskussion mit Julian Bausch (Emons), Amelie Bauer (DVZ), Tilo Hergarten (Emons), Frederic Krahforst (TradeLink) und Victoria Blechman-Pomogaijko (Moderation) (v.l.n.r)
"Mit TradeLink haben wir endlich Transparenz im Anlieferprozess für alle beteiligten Parteien geschaffen. Intern profitieren Einkauf und Vertrieb, extern unser 3PL Fiege sowie unsere Lieferanten."
Oliver Kurzweil
Teamleitung Logistiksteuerung

Die Partnerschaft mit TradeLink

Seit März 2021 arbeiten Sportscheck und TradeLink erfolgreich zusammen. Innerhalb der ersten 3 Monate wurden die 20 größten Kunden auf der Plattform angebunden. Danach implementierte SportScheck TradeLink bei ca. 200 Lieferanten.

Natürlich wäre es zu zeitaufwendig, alle Lieferanten anzurufen und per Telefon die Plattform zu erklären. Man entschied sich deshalb eine Onboarding-Email gemeinsam mit der dedizierten TradeLink Kunden-Managerin Anne Listemann zu erstellen. In dieser E-Mail wurden kritische Fragen wie "Wie erhalte ich einen Einladungslink?" mit kurzen Videos erklärt.

Durch die Onboarding-E-Mail und die intuitive Nutzung des Tools, schaffte es Sportscheck bis Mitte September bereits 200 Lieferanten erfolgreich auf der Plattform anzubinden, über 90% davon sogar ohne ein einziges Telefonat zu führen.

TradeLink ist auch für mobile Endgeräte an der Rampe optimiert.

Messbare Erfolge ab Tag 1

Durch die erfolgreiche Implementierung der TradeLink Software konnten SportScheck und Fiege innerhalb weniger Wochen bereits messbare Erfolge realisieren.

So konnte zum Beispiel die Out-of-Stock Rate bei Kategorie A Artikeln merklich gesenkt werden. Das liegt vor allem an der deutlich verbesserten Kommunikation mit der Einkaufsabteilung, die nun über Sicht-Accounts jederzeit selbst in TradeLink nachsehen kann, ob eine kritische Lieferung bereits eingetroffen ist. Das war vorher nur auf manuelle Anfrage bei Fiege möglich.

Weiterhin wird auch die Evaluierung der Liefertreue und -Qualität verlässlich messbar, da nun Datenpunkte, die bei Anlieferung an der Rampe erfasst werden (Pünktlichkeit, Vollständigkeit & Qualität) auf mit den Daten der Bestellung im Einkauf verbunden sind.

Weiterhin spart das eigenständige Einbuchen von Zeitfenstern durch die Lieferanten die operative Logistik bei Fiege wöchentlich rund 15 Stunden einer Vollzeitstelle, was es diesen Angestellten ermöglicht, strategisch zu arbeiten, statt sich mit endlosen E-Mail Schleifen zu beschäftigen.

Insgesamt beziffern sich die gesparten E-Mails zur Lieferabstimmungen pro Monat auf über 100 Stück, was vor allem die operative Logistik bei Fiege und SportScheck aber auch bei den Lieferanten selbst merklich entlastet.

Auch SportScheck nutzt erfolgreich eine von TradeLink's Kern-Funktionalitäten: Das Anbinden aller Lieferpartner mit nur einem Klick.

Wie sieht die Zukunft aus?

Sportscheck ist ganz klar auf Wachstumskurs und möchte die daraus resultierenden Herausforderungen in ihrer Logistik mit TradeLink gemeinsam meistern. Als essenzieller Wachstumstreiber soll auch das Sortiment erweitert werden, was eine Erhöhung der Anzahl an Lieferanten mit sich bringt. Hier werden SportScheck und TradeLink an einer Lösung arbeiten, wie diese neuen Lieferanten automatisch angebunden werden können.

Ein weiteres Ziel zur Gewinnung von Effizienzen ist die bessere Anbindung interner Partner. Hierzu zählen vor allem die Anbindungen an die internen ERP und WMS Systeme um noch einfacher Daten mit TradeLink auszutauschen. Des Weiteren will SportScheck die Lageranforderungen um Anweisungen zu Verpackung und Versand inkludieren.

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